Bestell-Telefon 08374 / 580 93 0 Mo - Fr: 08:00 - 16:00
**zusätzlich -2% ab 500€ Bestellwert, kostenlose Lieferung ab 199 €
CF-Korrektur-60

Superfood!? Superpflanze!

Wie Mudda Natur die Landwirtschaft verändert

Wer sich mit pflanzlicher, gesunder und/oder proteinreicher Ernährung beschäftigt, kommt an einer Zutat nicht vorbei: Quinoa. Johannes und Simon von Mudda Natur haben das Potenzial des sogenannten Pseudogetreides früh erkannt. Mit ihrem Unternehmen, bekannt aus „Die Höhle der Löwen“, bringen sie frischen Wind in den Lebensmittelmarkt – und leisten einen Beitrag zur Biodiversität. Denn Quinoa ist weit mehr als ein Superfood: Es ist eine echte Superpflanze.

Von der Idee zur Brand

Schon während seines Studiums der Agrarwirtschaft suchte Johannes nach einem Alleinstellungsmerkmal. Etwas, das ihn von der breiten Masse abhebt. Der Zufall half nach: Eine Bekannte mit Zöliakie brachte ihn auf Quinoa und auf die miserable CO₂-Bilanz importierter Ware. „In dem Moment habe ich mich gefragt: Warum sollte Quinoa nicht auch hier wachsen? Weizen, Kartoffeln und Mais haben sich schließlich ebenfalls in Europa etabliert.“

Die Idee ließ ihn nicht mehr los. Nach intensiver Recherche fand er Züchter, die bereits erste Sorten für den europäischen Markt entwickelt hatten. Also startete Johannes eigene Anbauversuche, mit viel Experimentierfreude und anfangs einigen Rückschlägen. Doch schnell war klar: Es funktioniert.

Gemeinsam mit Geschäftspartner Simon gründete er Mudda Natur, eine Brand mit Wiedererkennungswert. Seither steht Mudda Natur für hochwertige, regionale Quinoa-Produkte – und eine moderne Landwirtschaft.

 Regional, innovativ, lecker

Ein Nachteil hat Quinoa allerdings: Die Pflanze enthält natürlicherweise Bitterstoffe. „Sorten aus Südamerika müssen erst aufwendig verarbeitet werden, bevor sie verzehrt werden können“, erklärt Johannes. Daher setzen er und Geschäftspartner Simon auf eine Sorte, die von Natur aus saponinfrei ist – ein entscheidender Unterschied. „Unsere Quinoa ist mild im Geschmack, ganz ohne zusätzliche Verarbeitung. Das spart Ressourcen und vereinfacht die Weiterverarbeitung.“

Genau das macht sich Mudda Natur zunutze und geht auch in Sachen Produktvielfalt kreative Wege. Neben klassischer Quinoa gibt es Flocken, Pops und Herzflakes – perfekt für Müsli oder Porridge. „Wir setzen stark auf den Frühstücksmarkt, weil das die einfachste Möglichkeit ist, Quinoa in den Alltag zu integrieren.“ Doch dabei soll es nicht bleiben: Die beiden Gründer haben noch viele Ideen, darunter Quinoa-Proteinriegel, gesunde Snacks wie Flips und Chips oder innovative Pasta-Kreationen. Mittlerweile kocht sogar Johannes‘ 90-jährige Oma mit Quinoa, etwa als Suppeneinlage.

Zu finden sind die leckeren Produkte (sowie Infos zu Kooperationsmöglichkeiten) derzeit vor allem im eigenen Online-Shop sowie in ausgewählten Geschäften. Doch nach ihrem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ und dem Deal mit Judith Williams und Tillman Schulz steht Mudda Natur bereits in Verhandlungen mit weiteren Handelspartnern. Denn die Mission ist klar: Quinoa aus Deutschland soll sich als echte Alternative etablieren – für Landwirte und den Esstisch.

Mudda Natur  - Vollkorn-Quinoa angebaut in Deutschland

Nicht erst seit ihrem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ ist Mudda Natur in aller Munde. 2018 von Johannes und Simon gegründet, steht das Unternehmen für regional angebaute Quinoa mit leicht nussigem Geschmack. Neben klassischer Quinoa bietet Mudda Natur ein wachsendes Sortiment an Vollkornprodukten, von Frühstücksflocken über Herzflakes bis zu Snacks.

Quinoa – Das Gold der Anden

Quinoa, auch Reismelde, stammt ursprünglich aus Südamerika und wird seit über 5.000 Jahren in den Anden angebaut. Botanisch gehört die Pflanze zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist somit kein echtes Getreide, sondern ein Pseudogetreide. Da Quinoa extrem nährstoffreich ist, nannten die Inka sie „Mutter aller Körner“. Sie ist glutenfrei, proteinreich und enthält alle neun essenziellen Aminosäuren – ideal für eine ausgewogene Ernährung. Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit wächst Quinoa sogar unter schwierigen Bedingungen und benötigt wenig Wasser.

Wissenswertes über den Anbau von Quinoa in Deutschland

Herkunft und Bedeutung
Quinoa (Chenopodium quinoa Willd.), auch Reismelde genannt, stammt aus der Andenregion Südamerikas und ist ein Pseudogetreide, das glutenfrei ist. Es zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt und eine günstige Zusammensetzung an essentiellen Aminosäuren aus, was es besonders wertvoll für vegane Ernährung macht. Quinoa enthält zudem wichtige Mineralstoffe, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Aufgrund seiner Nährstoffdichte wird es als Superfood bezeichnet.

Botanik & Sorten
Die Pflanze gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) und ist eng verwandt mit dem Weißen Gänsefuß, Gartenmelde sowie Amarant und Mangold. Quinoa-Sorten enthalten oft Bitterstoffe (Saponine), die aufwendig entfernt werden müssen. Mudda Natur nutzt saponinarme Sorten, die direkt als Vollkorn vermarktet werden können, was aufwendige Verarbeitungsschritte vermeidet und den Gehalt an Nährstoffen erhält.

Standortansprüche
Quinoa bevorzugt lockere, feinkrümelige Böden mit guter Wasserführung und niedriger Staunässe. Es ist empfindlich gegenüber Verdichtungen und Verkrustungen und benötigt ein trockenes, mildes Klima ohne extreme Temperaturen. Ein Stickstoffbedarf von 80–100 kg N/ha ist optimal. Quinoa toleriert leichte Fröste bis –4 °C, jedoch können starke Fröste während der Blüte zu Wachstumsstillstand und Kümmerpflanzen führen.

Saatbett und Aussaat
Ein feinkrümeliges Saatbett ist entscheidend, da Quinoa auf eine flache Aussaat (1–2 cm) angewiesen ist. Eine Saattiefe von 1–2 cm und der Einsatz von Spinatsämaschinen mit Andruckrollen sind empfehlenswert. Die Aussaat sollte in milden Lagen von Mitte März bis Ende April erfolgen; in frostgefährdeten Gebieten von Mitte April bis Anfang Mai. Eine Saattiefe von 1–2 cm und eine Saatstärke von 10 kg/ha sind ideal, wobei der Reihenabstand zwischen 16–25 cm liegen sollte. Die Saatstärke hängt vom Tausendkorngewicht und den Bedingungen ab.

Düngung
Der Stickstoffbedarf von Quinoa liegt bei 80–100 kg N/ha. Eine frühe und ausreichende Düngung ist wichtig, insbesondere im 7-Blatt-Stadium. Zu hohe Stickstoffmengen können jedoch Lager und verzögerte Abreife verursachen. Wirtschaftsdünger sollte vor der Saat ausgebracht werden.

Unkrautbekämpfung und Pflege
Quinoa ist anfällig für Unkräuter wie Gänsefußgewächse, Knöterich und Amarant. Ein früher Hackdurchgang und regelmäßige Unkrautbekämpfung sind erforderlich, um den Bestand sauber zu halten. Die Pflege kann durch Striegeln oder Hacken unterstützt werden. Bei hoher Verunkrautung kann auch ein Schwaddrusch in Betracht gezogen werden.

Krankheiten und Schädlinge
Quinoa kann von Erdflöhen, Erdschnaken, Schnecken, Blattläusen und Wanzen befallen werden. Nasse Bedingungen begünstigen Bräunepilze, die zu Qualitätsverlusten und höheren Reinigungsverlusten führen können. Regelmäßige Bestandskontrollen und frühzeitige Ernte sind wichtig, um Schäden zu minimieren.

Blüte und Ernte
Quinoa ist empfindlich gegenüber Hitzestress. Längere Hitzeperioden während der Blütezeit können die Kornfüllung beeinträchtigen. Die Erntezeit liegt zwischen Ende Juli und Mitte September. Quinoa ist druschreif, wenn die meisten Blätter abgefallen sind und die Körner sich leicht von den Hüllen trennen lassen. Eine trockene Ernte ist wichtig, um Qualitätsverluste zu vermeiden.

Trocknung
Nach der Ernte muss Quinoa auf eine Feuchtigkeit von 12 % getrocknet werden, wobei die Korntemperatur 40 °C nicht überschreiten darf. Aufgrund der geringen Körnergröße und Erntemenge ist eine spezielle Trocknung notwendig. Paloxentrockner oder umgebaute Wagen sind geeignete Optionen.

Reinigung
Die Reinigung von Quinoa-Körnern ist anspruchsvoll und erfordert spezielle Maschinen. Bei starkem Fremdbesatz ist gegebenenfalls eine Vorreinigung notwendig, um grobe Verunreinigungen zu entfernen, bevor die Feinreinigung erfolgt. Mudda Natur sorgt für eine Reinigung mit einem Reinheitsgrad von 99,8 % und erstellt Reinigungsberichte. Der Reinigungsverlust kann variieren und hängt von der Qualität des Fremdbesatzes ab. Saponinfreie Sorten werden gebürstet, um ein helles Vollkorn zu erhalten.

Qualität
Nach der Reinigung müssen die Quinoa-Körner frei von Unkrautsamen, kleinen Steinen und dunklen Körnern sein. Qualitätskriterien umfassen neben der Reinheit auch Geschmack, Geruch und Feuchtigkeitsgehalt (max. 12 %).