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Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen im Stall: Schutz für Tiere und Betriebe

Zum Jahresbeginn 2025 sind wichtige rechtliche Änderungen im Umgang mit Bioziden und Rodentiziden in Kraft getreten. Diese betreffen sowohl den Handel als auch die Nutzung dieser Produkte. In diesem Bericht fassen wir die Neuerungen für Sie verständlich zusammen und erklären, welche Auswirkungen dies auf Ihre Bestellungen und den Gebrauch der Produkte hat.

Stallhygiene – Sauberkeit mit System

Um Krankheiten vorzubeugen, Probleme frühzeitig zu erkennen und im Fall der Fälle rechtzeitig Schutzmaßnahmen einzuleiten, ist ein durchdachtes Hygienekonzept ein absolutes Muss. Sauberkeit ist dabei kein Selbstzweck, sondern die Basis für gesunde Tiere und reibungslose Betriebsabläufe.

Dabei geht es nicht nur darum, den Boden sauber zu halten – auch Tränken, Futterstellen, Einstreu und Arbeitsgeräte sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.

WAHL bietet heute Tränkebecken mit selbstreinigenden Oberflächen bereits an.

Ein effektiver Ablauf spart Zeit und sorgt für bestmögliche Ergebnisse:

·         Mist und Futterreste sofort entfernen, um Fäulnis und Fliegenbefall zu vermeiden.

·         Hartnäckige Verschmutzungen einweichen – das spart Kraft und Reinigungsmittel.

·         Mit Hochdruckreiniger oder Schaumverfahren reinigen, um alle Oberflächen gründlich zu säubern.

·         Rückstände sorgfältig ausspülen, um chemische Belastungen zu vermeiden.

·         Flächen gut trocknen lassen, bevor eine Desinfektion erfolgt – denn Feuchtigkeit schwächt die Wirkung vieler Mittel.

Wichtig ist: Nicht jeder Erreger ist gleich. Während Viren und Bakterien mit Glutaral- oder jodhaltigen Desinfektionsmitteln bekämpft werden können, benötigen Parasiten spezialisierte Wirkstoffe. Besonders hartnäckige Keime erfordern daher eine gezielte Vorgehensweise – es lohnt sich, für den Ernstfall verschiedene Mittel bereitzuhalten.

Die meisten Krankheitserreger verbreiten sich obendrein über scheinbar harmlose Wege: kontaminierte Stiefel, Futterreste oder gemeinsam genutzte Schaufeln und Besen. Regelmäßiges Ausmisten – wortwörtlich und von altem Equipment – hilft, diese Risiken zu minimieren.

Hygiene in sensiblen Stallbereichen

Spezielle Aufmerksamkeit erfordert die Hygiene in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko, etwa  Melkständen, Ferkelbuchten oder Geflügelställen stellen. In diesen Bereichen übertragen sich Erreger besonders schnell.

Milchviehbetriebe

In Milchviehbetrieben sind Melkstände, Abkalbebuchten und Kälberställe anfällig für Keime. Ein sauberer Melkstand ist entscheidend für die Milchqualität – tägliches Reinigen hält ihn hygienisch, und einmal pro Woche sorgt eine gründliche Desinfektion der Kontaktflächen für zusätzlichen Schutz. Melkzeuge und Eimer regelmäßig zu säubern, verhindert Rückstände und Ablagerungen.

Insbesondere in der Abkalbebucht ist Hygiene das A und O: Nach jeder Geburt hilft frische Einstreu, das Infektionsrisiko zu senken. Bei Totgeburten oder Komplikationen ist eine zusätzliche Desinfektion sinnvoll, um die Verbreitung von Keimen zu vermeiden.

Gerade in der Kälberaufzucht ist Sauberkeit entscheidend. Tränkeeimer und Nuckel sollten nach jeder Nutzung gereinigt werden, damit keine Keime in die Mahlzeit gelangen. Iglus oder Boxen regelmäßig umzusetzen und auszumisten trägt dazu bei, Infektionen vorzubeugen.

Schweinehaltung

Die Hygienevorgaben in der Schweinehaltung sind streng – aus gutem Grund. Um Infektionen wie Durchfall oder Atemwegserkrankungen zu verhindern, ist eine regelmäßige Reinigung unverzichtbar. Ferkelbuchten sollten nach jeder Gruppe vollständig gereinigt und desinfiziert werden.

Ein kritischer Punkt sind Spaltenböden: In dunklen, feuchten Zwischenräumen setzen sich Keime und Parasiten leicht fest. Eine gründliche Reinigung mit Hochdruckverfahren oder speziellen Bürsten ist unerlässlich. Je nach Betriebsstruktur kann es sich lohnen, alternative Bodenlösungen in Betracht zu ziehen – etwa Beschichtungen, die Ablagerungen reduzieren, oder Kunststoffspalten, die sich leichter reinigen lassen.

Geflügelhaltung

Krankheiten wie die Geflügelpest oder bakterielle Infektionen verbreiten sich schnell. Nach jedem Durchgang sollten Geflügelställe daher komplett ausgemistet und desinfiziert und für einige Zeit leer stehen, bevor neue Tiere einziehen. Tränken und Futtertröge müssen täglich gereinigt werden, um Keimbildung zu verhindern. Zudem ist es wichtig, Schadnager fernzuhalten, da sie Krankheitserreger einschleppen können.

Schutzmaßnahmen gegen Krankheitserreger

Hygiene beginnt grundsätzlich an der Stalleingangstür. Wechselkleidung, Schuhdesinfektion und klare Zugangsregeln für betriebsfremde Personen helfen, das Risiko von eingeschleppten Keimen zu minimieren.

Beim Zukauf neuer Tiere lohnt sich ebenfalls Vorsicht: Eine kurze Quarantänephase ermöglicht es, mögliche Krankheitssymptome frühzeitig zu erkennen, bevor die Tiere in den Bestand integriert werden. Damit Futter und Einstreu sauber bleiben, sollten sie sicher und für Wildtiere unzugänglich gelagert werden. Das reduziert die Gefahr einer Übertragung unerwünschter Erreger.

Gesündere Tiere, bessere Qualität, wirtschaftliche Stabilität

Kühe, die entspannt wiederkäuen, Hühner, die aktiv scharren und picken, und Schweine, die neugierig ihr Umfeld erkunden …  all das sind Zeichen für Wohlbefinden. Ein durchdachtes Hygienekonzept ist weit mehr als eine Vorsichtsmaßnahme, es trägt direkt zum Tierwohl bei. Gesunde Tiere liefern konstant hohe Qualität, sei es in der Milchproduktion, bei Eiern, Wolle oder Fleisch. Gleichzeitig sinken Tierarztkosten, und der Medikamenteneinsatz bleibt gering. Wer auf Sauberkeit und gezieltes Gesundheitsmanagement setzt, sichert langfristig stabile Erträge und einen reibungslosen Betriebsablauf.

Moderne Technik für eine effizientere Stallhygiene

Um die Stallhygiene weiterhin zu optimieren, bieten sich neue Technologien an. Automatische Entmistungssysteme reduzieren den Kontakt der Tiere mit Fäkalien und senken das Infektionsrisiko. Sensorbasierte Lüftungssysteme sorgen für ein optimales Stallklima, indem sie Feuchtigkeit und Ammoniakwerte in Echtzeit überwachen und die Belüftung automatisch anpassen. In der Melkhygiene kommen außerdem zunehmend automatisierte Reinigungsverfahren zum Einsatz, welche die Melkstände nach jeder Nutzung eigenständig desinfizieren.

Ein weiteres Beispiel für moderne Hygienemaßnahmen im Stall sind UV-Desinfektionssysteme, die Keime in der Luft und auf Oberflächen abtöten. In Geflügel- und Schweineställen kommen etwa verstärkt Luftfilteranlagen zum Einsatz, die Krankheitserreger aus der Stallluft filtern und so die Gefahr von Atemwegserkrankungen verringern.

In der Weidehaltung spielen innovative Hygienemaßnahmen ebenfalls eine wachsende Rolle. Mobile Desinfektionsstationen für Stiefel und Fahrzeuge helfen, die Einschleppung von Erregern in empfindliche Bereiche zu verhindern. Zudem gibt es immer mehr biologisch abbaubare Desinfektionsmittel auf dem Markt, die eine wirksame Reinigung ermöglichen, ohne Umwelt oder Grundwasser zu belasten.

 Hygiene als Erfolgsfaktor in der Tierhaltung

Stallhygiene ist ein fortlaufender Prozess. Durch regelmäßige Anpassung der Maßnahmen und den gezielten Einsatz moderner Technologien lässt sich das Infektionsrisiko reduzieren. Wer in eine durchdachte Hygienepraxis investiert, schützt die Gesundheit seiner Tiere, minimiert wirtschaftliche Verluste und trägt langfristig zur Nachhaltigkeit in der Tierhaltung bei.

Wir bei WAHL haben die aktuelle, notwendige/erforderliche Sachkunde um Ihnen zu den verschiedenen Themen Lösungen in Form von zielgerichteten Produkten anzubieten. Wir beraten Sie an dieser Stelle gerne!

 Text: Agnes Sieland